Jahre 2003 bis 2010

Von Dezember 2007 bis März 2008 lernten drei Floriansjünger zusammen mit elf Hienheimer Feuerwehrleuten alles, was für den Einsatz einer modernen Feuerwehr nötig ist. Dazu gehörten Rechtsgrundlagen und Organisation der Feuerwehr genauso wie Gerätekunde, Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung. Auch ein Kurs in erster Hilfe über zwei volle Tage war Teil der Ausbildung. Insgesamt drei schriftliche Tests fragten das Wissen der Feuerwehrfrauen und -männer ab. Besondere Highlights für die 14 Teilnehmer dieser Truppmannschulung waren natürlich die praktischen Übungen, als es darum ging, selbst einen Löschangriff durchzuführen oder mit Rettungsspreitzer und Rettungsschere ein Auto zu öffnen.

Im Herbst 2008 wurde erstmals der neue Dammverschluss getestet. Sollte es zu einem Donau-Hochwasser kommen, ist Irnsing in Zukunft bestens gerüstet. Der Schutzdamm ist mit dem Pumpenhaus seit einigen Monaten in Betrieb und so probte die Irnsinger Feuerwehr erstmals den Ernstfall. Der Dammverschluss über die Kreisstraße wurde komplett aufgebaut. Die aktiven Feuerwehrler sorgten für die Sperrung der Kreisstraße an der Kirche in Irnsing und an der Donaubrücke. Von der Vorbereitung bis zum Eindrehen der letzten Schraube wurden 50 Minuten benötigt. Das würde im Ernstfall locker reichen.

Im April 2009 wurde mit dem Bau einer neuen ca. 60 qm großen Gerätehalle begonnen. Diese Halle wurde gebaut, um zukünftig alle Materialien und Gebrauchsgegenstände der Feuerwehr Irnsing gezielt lagern zu können. Die bestehende Halle soll lediglich zur Unterbringung des Feuerwehrfahrzeuges dienen.

Im Jahre 2009 wurde ein neues Löschfahrzeug für die Freiwillige Feuerwehr Irnsing angeschafft. Der Kauf des sogenannten Tragkraftspritzenfahrzeugs TSF-W wurde vom Staat mit 28.000 Euro bezuschusst. Das Geld, das die Regierung von Niederbayern ausbezahlt, hat der bayerische Landtag aus den Einnahmen der Feuerschutzsteuer auf Brand-, Gebäude- und Hausratversicherungen bereitgestellt.

Das TSF-W ist ein für kleinere Feuerwehren ausgelegtes Fahrzeug mit einer sechsköpfigen Besatzung und einem 500-Liter-Löschwassertank. Es ist mit Atemschutzgeräten ausgestattet, außerdem sind mit den Geräten im TSF-W einfache technische Hilfeleistungen möglich. Dazu gehört zum Beispiel eine Motorsäge, um umgestürzte Bäume zu beseitigen, oder eine Tauchpumpe, um vollgelaufene Keller auszupumpen. Das neue Fahrzeug ersetzt das Tragkraftspritzenfahrzeug aus dem Jahre 1980.

Nach rund 1,5 bis 2jähriger Planungs- und Wartezeit konnten am 2. Juli 2010 die aktiven Feuerwehrleute zusammen mit Stützpunktkommandant, Jürgen Bucher, ihr neues Fahrzeug bei der Firma Empl in Österreich in Empfang nehmen. Am darauf folgenden Sonntag (an dem auch das alljährliche Dorffest gefeiert wurde) trafen sich um 8 Uhr die Irnsinger Vereine am Feuerwehrhaus und zogen gemeinsam mit Bürgermeister, Thomas Reimer, und seinem Stellvertreter und Feuerwehrreferent, Bernhard Rieger, zur Kirche, wo Pfarrer Stefan Sangl den Festgottesdienst zelebrierte. Anschließend trafen sich alle gegenüber am Dorfplatz, wo das neue Fahrzeug wunderschön geschmückt bereit stand. Bürgermeister Reimer sprach von einem Festtag für Irnsing und die gesamte Stadt Neustadt: "Es kommt schließlich nicht oft vor, dass wir ein neues Feuerwehrfahrzeug in Dienst stellen." Der Bürgermeister nahm Bezug auf die Predigt von Pfarrer Sangl und meinte: "Als Feuerwehrler leistet man eigentlich immer ein bisschen Gottesdienst, wenn man Anderen hilft." Dafür sei eine gute Ausrüstung nötig, denn alle würden ihre Freizeit opfern und sollen auch von den Einsätzen wieder gesund nach Hause kommen. Pfarrer Sangl spendet dem neuen Stolz der Irnsinger den kirchlichen Segen, ehe sich der Festzug mit dem TSF-W an der Spitze in Richtung Feuerwehrhaus in Bewegung setzte. "Das waren zwei Jahre voller intensiver Vorbereitung, mit Ausschreibung und Planung. Es hat sich gelohnt", bilanzierte Kommandant Matthias Artinger. Natürlich hoffe man nicht, dass man das Fahrzeug oft brauche, aber es sei gut zu wissen, dass im Ernstfall modernste Technik zur Verfügung stehe. Die Augen aller Irnsinger strahlten, als der zweite Kommandant, Christian Liedl, zum ersten Mal das Blaulicht des Tragkraftspritzenfahrzeugs-Wasser aufblitzen ließ.

 
xx